Eidideidi zwischen Schulz und Nahles

Die Zeit eilt mir davon. Eigentlich wollte ich meine Wahlanalyse fortsetzen, das werde ich auch tun, aber nun muss ich aufgrund der aktuellen Lage eine kurze Überlegung über die neue Freundschaft zwischen Schulz und Nahles einfügen.

Meine Artikel und mein Block erheben eigentlich nicht den Anspruch und ich will darauf auch nicht zielen, Prognosen abzugeben. Aber in diesem Fall der Ämtertrennung zwischen Fraktion und Vorstand, wage ich es, eine kühne Prognose abzugeben, mich einmal aus dem Fenster zu lehnen. Diese Freundschaft wird noch so weit getrieben, dass kein Blatt Papier mehr zwischen die beiden passt und dann ist es vorbei. Schulz wird zurücktreten und Nahles übernimmt beide Ämter. Mein Eindruck ist, dass Nahles etwa genauso viel Machtbewusstsein wie Merkel hat und Schulz hat gezeigt, dass es ihm an Machtbewusstsein fehlt, sonst hätte er z. B. nicht Mutter Kraft gehorcht, sonst hätte er Wahlkampf gemacht und wäre nicht abgetaucht.

Ich denke, dass Nahles von Merkel gelernt hat, die 2003 klar gesehen hat, dass sie ohne dieses Doppelamt niemals Kanzlerin werden könne. Ich glaube auch, dass Schulz das begriffen hat, aber er konnte sich nicht durchsetzen. Deshalb hätte er sofort zurücktreten müssen, man kann auch sagen, den Müntefering machen. Hier hat er wieder zu wenig stolz gezeigt oder zu sehr Parteidisziplin und wird so noch eine Weile Dreck fressen müssen, bis er einsieht, dass der Weg in die Rente auch ein angenehmer Weg sein kann.

Wäre er jedoch zurückgetreten, hätte es wohl auch eine Ämtertrennung, z. B. zwischen Scholz und Nahles, gegeben und das Spiel wäre wohl in anderer Form und mit ungewissen Ausgang fortgesetzt worden.